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Heimat-Projekt weckt schöne Erinnerungen


20.07.2020

Mit einem Heimat-Projekt haben wir unser Motto „Heimat statt Heim“ lebendig gemacht:
Auf einer aktuellen Europa-Landkarte haben wir die Geburtsorte unserer im Ausland geborenen Bewohner markiert.
Die meisten von ihnen kommen aus Polen-Oberschlesien, Rumänien (Siebenbürgen) und der heutigen Tschechei.
Gerne erinnerten sie sich zurück - an ihre ersten Lebensjahre in einer Heimat, die die meisten von ihnen niemals mehr wiedergesehen haben.

Ganz überraschend stellte sich für einige heraus, dass die langjährige Tischnachbarin oder der Tischnachbar im Seniorenheim aus der gleichen Gegend kam:
„Ach, Sie kommen auch daher?“
Einige Orte konnten aufgrund der Namensänderung nur mit viel Mühe gefunden werden. Manche(r) zeigte dabei ein erstaunlich gutes geographisches Gedächtnis. So bekam am Ende jede(r) Bewohner(in) einen roten Punkt auf der Europakarte. Die Zahl auf dem Punkt steht für den Namen eines Bewohners/einer Bewohnerin, die auf einer Liste festgehalten sind. So kann sich jeder auf der Karte wiederfinden.

Erinnerungen an früher wurden geweckt: Wo war der Lieblingsplatz?
„Ich saß immer unterm Fliederbaum!“
Eine Antwort, die ohne jedes Zögern kam.
Noch lebendiger wurde die Unterhaltung, als es um die Geschwister ging: Bei dreien von den TeilnehmerInnen waren es zehn Geschwister in der Familie. Da horchten alle auf: Wie ist das Leben in so einer Großfamilie, die heute ganz undenkbar ist. Oder: Wer erzog wen? Was gab es für Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen? Ein männlicher Bewohner meinte:
„Die Mädchen bekommen immer alles, was sie wollen. Sie wissen einfach, wie sie es anstellen müssen.“
Nur eine von den drei BewohnerInnen mit so vielen Geschwistern hatte ihr eigenes Bett. Alle anderen mussten sich das Bett mit dem Bruder oder eben der Schwester teilen.

Traurig wurde es, wenn es um das Thema Vertreibung ging: Kriegsbedingt mussten alle unfreiwillig ihre Heimat verlassen. Traurige Gesichter und Kopfschütteln:
„Das war alles furchtbar!“
„Wir durften nichts mitnehmen!“

Aber im Herzen sind trotzdem viele schöne Erinnerungen an die Heimat geblieben.


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